s_innzeit - der Wissenschaftspodcast zur Sozialen Arbeit

s_innzeit - der Wissenschaftspodcast zur Sozialen Arbeit

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00:00:13: Hallo an den Endgeräten! Willkommen zu unserer aller ersten Folge von S_innzeit - der Podcast vom Transfernetzwerk soziale Innovation über soziale Themen, die alle etwas angehen. Mein Name ist Marina und ich sitze hier zusammen mit meinem Mit-Moderator Jens.

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00:00:24: Hallo Marina und Hallo an alle da draußen! Ich bin sehr gespannt, wie es heute laufen wird.

00:00:34: Ja ich auch, denn in der heutigen Folge sprechen wir über das Thema: Wer kann alles forschen? Und hier erst mal eine Frage an dich, Jens: Worum geht es denn da eigentlich heute? Wer kann denn wirklich alles forschen?

00:00:43:  Nun ja, wir wollen uns heute ein bisschen mit partizipativer Forschung auseinandersetzen. Und wie der Name ja schon sagt, da steckt das Wort "partizipativ" drin und das heißt sowas wie "teilhaben". Und wenn wir uns jetzt mal die konventionelle Forschung anschauen geht es immer darum, dass. Ein_e Forscher_in sich eine Forschungsfrage überlegt, dazu eine Theorie-, eine These aufstellt und die anhand wissenschaftlicher Methoden überprüft. Wenn es jetzt darum geht, Menschen zu erforschen ist es allerdings immer so, dass meistens über diese Menschen geforscht wird und weniger mit ihnen. Also stellen wir uns ein bisschen heute die Frage: "Wie können wir Menschen mit in die Forschung einbeziehen und wie weit ist das gut?" "Gibt es da Grenzen?" "Gibt es zu-, welche Chancen bietet das auch und stellt das vielleicht um die konventionelle Forschung in Frage?". Dazu haben wir uns auch eine wahre Experten auf diesem Gebiet eingeladen: Wir begrüßen heute hier bei uns im Studio Jana Offergeld. Jana Offergeld hat Erziehungswissenschaften studiert. Hat geforscht zum Thema Menschenrechte im Kontext der Behindertenhilfe und Psychiatrie und promoviert aktuell, ist sozusagen auch fast abgeschlossen auf diesem Wege, und hatte promoviert zu dem Thema "Unterstützung der Selbstbestimmung oder fremdbestimmte Stellvertretung? - Rechtliche Betreuung aus Perspektive von Menschen mit Lernschwierigkeiten". Liebe Jana, ich begrüße dich recht herzlich!

00:00:51: Hallo Jens, Hallo Marina! Erstmal vielen Dank für die Einladung! Ich freue mich sehr hier zu sein.

00:00:59: Wir freuen uns auch, dass du hier bist.

00:01:06: Genau!

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00:02:21: Liebe Jana, bevor wir uns der Frage nähern, ob nun wirklich jede_r forschen kann: Was heißt für dich "partizipative Forschung" und was zeichnet diese aus?

00:02:31: Ja, Jens du hast es ja gerade selber schon angesprochen: Die Partizipative Forschung hat sich quasi aus einer Kritik an der traditionellen Forschung heraus entwickelt und da gibt's für mich vor allem drei Aspekte die wichtig sind. Also in der traditionellen Forschung, auch das hast du schon angesprochen, werden bestimmte Personengruppen oft nur BEforscht. Also es wird Ihre Lebenssituation, ihre Welt erforscht ohne, dass diese Personen aber wirklich mitsprechen können darüber, wie das getan wird und zu welchen Fragestellungen. Das sind z.B. Menschen mit Behinderung. Das waren lange Zeit auch Frauen beispielsweise und Menschen mit Fluchterfahrung und andere Personen, die eben besonders wenig Zugang zu Hochschulen haben.

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00:03:11: Und das ist so der erste wichtige Aspekt, würde ich sagen: Was Partizipative Forschung auszeichnet ist, dass die Menschen dessen Lebenswelt erforscht wird und die von dem Thema betroffen sind, dass die nicht nur beforscht werden, sondern mitentscheiden z.B. darüber welche Fragen überhaupt erforscht werden und auf welche Weise das geschieht.

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00:03:25: Genau. Und es gibt quasi die Partizipative Forschung. Dann gibt es noch eine Stufe höher, würde ich fast sagen, das muss ich an der Stelle kurz nur anmerken. Es gibt noch die "Betroffenen kontrollierte" oder "Emanzipatorische Forschung".

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00:03:43: Da ist es so, dass es dann wirklich die Forscher_innen gleichzeitig auch die Betroffenen sind. Das ist z.B. bei Gender Studies, also wenn Frauen Gender studies machen und über die Situation von Frauen forschen. Oder wenn Menschen mit Behinderung über die Situation von Menschen mit Behinderung forschen, nennt man das Disability Studies. Da ist es eben keine MITentscheidung, sondern da kontrollieren die Betroffenen jeden einzelnen Schritt im Forschungsprozess. Aber so als Minimum für Partizipative Forschung ist ganz wichtig, dass als allererstes die Menschen, die erforscht werden oder dessen Leben erforscht wird, dürfen mit entscheiden.

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00:04:16: So als zweites Merkmal hätte ich dann noch, dass Partizipative Forschung auch immer Solidarische Forschung bedeutet. Also das heißt, es geht eigentlich immer darum soziale Missstände zu erforschen und der Ansatz oder die Motivation dahinter ist eigentlich auch immer diese Missstände anzugehen und zu verbessern.

00:04:33: Und drittens würde ich sagen: auch das ist eben so ein Kontrast zu einer traditionellen Forschung, dass beide Seiten eigentlich auch von dieser Zusammenarbeit profitieren müssen

00:04:41: Du hast gesagt, dass es Einzug in die traditionelle Forschung gehalten hat oder bzw. der ein bisschen gegenüber getreten ist. Wie ist diese Entwicklung gekommen? Gab es da einen besondern Auslöser? Oder was sind die Ursprünge dieser Bewegung?

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00:04:54: Mhm. Da gibt's glaube ich tatsächlich mehrere Ursprünge, also es lässt sich nicht so festmachen "Herr oder Frau A oder B haben Partizipative Forschung erfunden". Es gibt einmal eine starke Entwicklung aus diesen sogenannten emanzipatorischen Forschungsansätzen, dass heißt das ging bspw. in der Frauenforschung los, dass Frauen im Rahmen der Gender Studies, die gleichzeitig Wissenschaftlerinnen waren,  gesagt haben: "Es reicht uns, dass Männer unsere Lebenswelt erforschen und uns erforschen. Und wir müssen das quasi selber in die Hand nehmen. Dann gab es auch in der Sozialen Arbeit eine große Bewegung. Das nennt sich in dem Bereich dann eher "partizipiative Aktionsforschung". Da war es eher so, dass Wissenschaftler_innen auf betroffene Personengruppen zugegangen sind und selber gesagt haben: "Ok, wir erforschen euch, aber eigentlich müssten wir euch auch mal stärker einbeziehen." Also so richtig lässt sich das gar nicht festlegen, wann genau das losgegangen ist.

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00:05:47: Mich hat jetzt interessiert, ob es auch Kritik an diesen verschiedenen Forschungsansätzen gibt. Jetzt gerade mit der partizipativen Forschung, die du ja auch unter anderem in deiner Doktorarbeit beforscht hast. Was sind hier die Kritikansätze?

00:05:55: Also die Kritik jetzt quasi an partizipativer Forschung, die gibt es natürlich.

00:06:04: Ist wahrscheinlich auch ganz normal, wenn es als Gegenbewegung startet, dass sich dann auch einige Vertreter_innen der traditionellen Forschungsströmung dagegen sträuben oder da Kritik ansetzen. Also eins ist ganz klassisch, dass gesagt wird: Dadurch dass man solidarisch forscht vielleicht auch so ein bisschen die Ergebnisoffenheit aufgibt.

00:06:12: Mhm.

00:06:37: Also ganz wichtig beim Forschen und in der Wissenschaft ist das Prinzip der Ergebnisoffenheit, dass ich eben vorher nicht weiß was dabei rauskommt. Und da hatte ich jetzt so die Erfahrung gemacht in einigen Fällen, wo ich dann vielleicht mal über meiner Doktorarbeit gesprochen habe oder die vorgestellt hab, dass dann so das Argument kam: "Aber wenn man solidarisch forscht, ist das nicht mehr offen."  Und dem würde ich entgegensetzen, dass

00:06:44:  auch partizipative Forschung sich an die Regeln halten muss. Und das ist

00:06:48: auch ein Vorwurf, dem, sich jede Forscherin und jeder Forscher stellen muss, egal worum es geht, also auch in nicht Partizipativer Forschung.

00:06:56: Genau, weil man spricht ja von Forschung oft-, oder man benutzt dieses Bild vom "Elfenbeinturm" und du hast ja auch von diesem Regelwerk gesprochen. Gibt es denn sozusagen Minimalstandards, die Voraussetzung sind für so eine Forschung, die du betreibst?

00:07:09: Ich würde sagen, also es gibt ja einmal die Minimalstandards dafür, dass man das partizipativ nennen kann. Das hatte ich ja gerade schon erwähnt, dass Leute mit entscheiden dürfen im Prozess und dass es um soziale Missstände geht und beide Seiten auch tatsächlich davon profitieren.

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00:07:28: Ansonsten geht es wirklich

00:07:29: Um die sogenannten Regeln guten wissenschaftlichen Arbeitens, die gelten für jede Form von Forschung und damit auch für Partizipative Forschung. Ein wichtiges Prinzip habe ich ja ganz schon genannt

00:07:40: Das ist die Ergebnisoffenheit. Es geht darum systematisch Wissen zu ermitteln, das heißt, ich muss

00:07:46: einen genauen Plan haben nachdem ich vorgehe und dieser Plan muss auch transparent sein. Das heißt andere Wissenschaftler_innen, aber auch die Öffentlichkeit muss hinter nachvollziehen können wie bin ich denn eigentlich auf meine Ergebnisse gekommen.

00:07:59: Damit man im Zweifel auch diese Ergebnisse anzweifeln. Das sind so zwei wichtige. Es gibt noch das Prinzip der Objektivität: Da streitet man in der partizipativen Forschung bisschen drum. Das sind so einige. Es gibt natürlich viel mehr, aber ich möchte auch nicht zu sehr ausholen.

00:08:13: Je: Also geht's auch darum das Rollenverständnis der Wissenschaftler_innen zu verändern, dass man eben nicht mehr der- oder diejenige ist, die genau seine Studie Blick hat, sondern man gibt auch ein Stück weit seine Souveränität auch auf und versucht auf Augenhöhe zu kommen mit den mit Mitforschenden.

00:08:27: Wir wollen vielleicht einen Schritt weiter gehen und zu deiner eigenen Forschung kommen. Du hast ja selber auch partizipativ geforscht zu dem bereits genannten Titel: "Unterstützung der Selbstbestimmung oder fremdbestimmte Stellvertretung? - Rechtliche Betreuung aus Perspektive von Menschen mit Lernschwierigkeiten"

00:08:37:  Welche Erkenntnis und Erfahrung hast du in Bezug auf partizipativer Forschung im Zuge deiner Dissertation gemacht?

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00:08:51: Ja: Vielleicht sage ich kurz etwas dazu, worüber ich genau geforscht hab. Jens hat eben schon den Titel genannt, aber der ist ja immer sehr lang und sagt vielleicht dann trotzdem gar nicht so viel aus.

00:08:59: Also ich habe in meiner Forschung mit einem Verein zusammengearbeitet, der für Menschen mit Lernschwierigkeiten sich einsetzt und gleichzeitig von Menschen mit Lernschwierigkeiten geleitet wird. Der nennt sich "Mensch zuerst". Vielleicht kurz zu dem Begriff Lernschwierigkeiten, das kennen vielleicht nicht alle: Das ist ein Begriff, man sagt auch sogenannte geistige Behinderung. Aber viele Menschen mit Lernschwierigkeiten, unter anderem auch der Verein, findet diesen Begriff "geistige Behinderung" ziemlich degradierend oder negativ und möchte das eben gerne ändern und auch die Sprache um ihre Personengruppe ändern.

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00:09:29: Genau. Mit dem Verein habe ich zum Thema rechtliche Betreuung gearbeite. Also es ging in meiner Dissertation darum, dass es gerade in der Wissenschaft und Politik eine große Diskussion gibt, inwiefern das Betreuungsrecht in Deutschland vereinbar ist mit internationalen Menschenrechtsregeln, also vor allem mit der UN-Behindertenrechtskonvention und da streiten sich quasi viele Profis und Expert_innen auf verschiedenen Ebenen und mir ist aufgefallen: Wer noch so gar nicht dazu zu Wort gekommen ist, waren eigentlich die Menschen mit rechtlicher Betreuung selber, also es gibt kaum Forschung, wo man schon mal Menschen mit rechtlicher Betreuung dazu gefragt hätte.

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00:09:51: Innen

00:10:03: Ja und das war die Grundidee und

00:10:05: damit habe ich mich an den Verein gewendet und wir haben dann eine Schulungsreihe konzipiert für Menschen mit rechtlicher Betreuung, um mal den Menschen zu vermitteln: "Was sind denn eigentlich ihre Rechte?", "Was sind so die Rahmenbedingungen?". Und dann habe ich noch eine Befragung gemacht, um eben genau das zu tun. Die Menschen mit rechtlicher Betreuung mal fragen: "Wie fühlt ihr euch mit eurer Betreuung?", "Wie seht ihr das mit euren Rechten und eurer Selbstbestimmung?"

00:10:24: Das  so im ganz Kurzen und jetzt-, genau, meine Erfahrungen waren eigentlich durchweg

00:10:30: positiv. Also nicht, dass es nicht auch anstrengend gewesen wäre. So eine richtige Promotion muss, glaube ich, immer anstrengend sein. Was mir total geholfen hat an diesem partizipativen Vorgehen ist, dass man oft, gerade  weil so eine Dissertation, Promotion auch Jahre dauert, oft das Gefühl hat, dass es vielleicht auch einfach niemanden interessiert. Am Ende-, also man fragt sich oft: "Wird das jemals jemand lesen? Wird sich jemals jemand dafür interessieren?"

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00:10:54: Das war eben das Schöne, dass ich durch die Arbeit mit dem Verein und die Schulungen einfach immer Feedback hatte und immer den Glauben behalten konnte: "Ok, das ist ein Thema, das relevant ist und es interessiert tatsächlich zumindest die Menschen und den Verein, der mit mir zusammen gearbeitet hat." Und das hat irgendwie sehr gut getan. Gleichzeitig war das natürlich auch sehr viel zeiten- und ressourcenintensiver, als wenn ich es jetzt für mich alleine gemacht und entschieden hätte.

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00:11:16: Ma: Also wir haben jetzt hier auch gesehen welche Motivation du hattest, auch dich gerade so intensiv mit partizipativer Forschungen auseinanderzusetzen. Gab es aber auch in der Zeit, jetzt gerade auch in Bezug zu deiner Dissertation oder anderen Forschungsprojekten, wo du deine Entscheidung bereut hast, partizipativ zu forschen?

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00:11:32: Das kann ich, glaube ich, wirklich nicht sagen. Also ich habe nie wirklich bereut, dass ich das partizipativ gemacht habe. Ich habe an

00:11:40: manchen Stellen aber wirklich dann Angst vor der eigenen Courage gehabt, weil ich gemerkt habe, wie ich es gerade schon angesprochen hab, es ist halt wirklich sehr viel zeitintensiver, wenn man mit anderen Menschen zusammen forscht, als wenn man selber einfach die Entscheidung trifft, den Plan entwirft und das auch alleine auswertet. Das heißt gerade in so einer Qualifizierungsarbeit kann das auch ganz schön ausarten.

00:11:58: Je: An welchen Stellen war das?

00:12:02: Zum Beispiel die Themenfindung alleine. Also ich hatte von Anfang an die Idee: "Ich möchte was zu rechtlicher Betreuung machen" und hatte auch so meine Fragestellung im Kopf, aber das ist auch sehr wichtig und Partizipative Forschung soll halt ein Thema sein, dass die Menschen die das Thema berührt auch wirklich betrifft und interessiert. Das heißt als allererstes musste ich erstmal mit dem Verein "Mensch zuerst" klären: "Ist das ein Thema für euch und welche Aspekte?"

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00:12:23: Und dann, was am allermeisten quasi zeitintensiv oder Zeit gekostet hat, aber auch im positiven Sinne, war die Schulungsreihe. Also die Schulungsreihe, die ich mit "Mensch zuerst" gemacht hab, das haben wir eigentlich vor allem vor diesem Hintergrund gemacht, dass das Projekt beiden Seiten was bringen sollte. Also ich, im Idealfall, wenn die Verteidigung vorbei ist und das Buch veröffentlicht, darf mich Doktor nennen. Also profitiere ich in jedem Fall davon und es war ganz wichtig, dass sowohl der Verein profitiert, als auch die Menschen mit denen ich dann die Interviews geführt habe. Und da war eben die Idee vom Verein ziemlich schnell diese Schulungsreihe zu machen und das war natürlich mal eben dann noch die Schulung frei zu konzipieren und durchzuführen gemeinsam, war natürlich zeitintensiver, als wenn ich jetzt nur die Interviews gemacht hätte.

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00:13:02: Je:Es gibt ja Dinge mit denen Wissenschaftler_innen, die partizipativ forschen, durchaus immer wieder konfrontiert sind. Ich spreche hier von Aussagen wie: "Die Menschen können ja gar nicht forschen", "Man wird von denen vereinnahmed", "Es kostet viel Geld und Zeit." Zudem ist, wie du ja schon angedeutet hast, ja der Ausgang der Studienergebnisse unsicher und nicht planbar. Also wenig Argumente wirklich jetzt sich der Partizipative Forschung zu widmen mit vielleicht im gleichen Ergebnis eines Doktortitels oder ähnliches.

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00:13:36: Was erwiderst du diesen Vorwürfen?

00:13:37:  Das ist eine gute Frage. Also zu dem ersten Vorwurf mit den Ressourcen und vor allem auch den zeitlichen Ressourcen , da kann ich schwer was sagen, weil es kostet tatsächlich mehr Zeit. Und wenn man das ernst nimmt und auch die Leute mit denen du forscht anständig entlohnt, dann kostet es auch mehr Geld.

00:13:54: Ja ich konnte dazu nur erwidern, dass man natürlich auch zu besseren und neueren Erkenntnissen kommt. Also dadurch, dass man zusammen forscht und auch zusammen die Fragestellung von Anfang an konzipiert und guckt was macht man, kommt man ja auch auf ganz andere Fragen und kommt auch auf eine ganz andere Art und Weise wie man das Erforschen kann.

00:14:10: Beispielsweise die Schulung, die wir durchgeführt haben: Ja, das hat Zeit geschluckt, aber ich hatte auch einen ganz anderen Einstieg ins Forschungsfeld, wie man so schön sagt: Also ich war schon dann mit vielen Menschen mit rechtlicher Betreuung zusammen und dann im Austausch und dadurch hatte ich einen ganz anderen Blick darauf.

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00:14:25: Ja und dazu, dass man den Leuten nach der Nase forscht, dieser Vorwurf: Ich finde es einerseits einen wichtigen Vorwurf, weil das

00:14:32: kann in der Forschung tatsächlich passieren. Gerade wenn man heutzutage so über die aktuellen Debatten, über Fake Sciences in Parallele zu Fake News hört, so natürlich darf man niemanden der Nase

00:14:43: nach forschen. Ich finde aber, dass das was ist was jeder, der forscht und jede, die forscht, sich mit konfrontieren muss. Was mir z.B. aufgefallen ist, ist, dass

00:14:52: während ich öfters mal den Vorwurf bekommen habe, dass die Mitforschenden ja meine Forschung beeinflussen und die Ergebnis beeinflussen könnten, haben das Kommiliton_innen von mir, die mit

00:15:02: professionellen Diensten zusammengearbeitet haben, z.B. mit Einrichtung der Behindertenhilfe oder mit Fachkräften, die haben diesen Vorwurf nicht so oft gestellt bekommen. Und das fand ich schon komisch, weil das Risiko ist ja immer da.

00:15:14: Genau, also das ist ja dieser Streit, um Objektivität der Forschung. Es geht gar nicht so sehr darum, dass

00:15:20: in der Partizipativen Forschung gesagt wird, dass das eine schlechte Idee wäre, wenn man möglichst distanziert und objektiv an seine Forschung geht. Es geht vielmehr darum, dass man sagt dass das nie komplett gelingen kann. Also ich bin als Forscherin immer präsent und ich bringe immer meine eigene Meinung und Perspektive mit. Und ich werde auch immer in meiner Person wahrgenommen und das hat Einfluss auf meine Arbeit.

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00:15:41: Ma: Jana du hast ja gerade den Punkt Objektivität angesprochen und dass generell auch das Selbstverständnis, also die Rolle des Forschers, das Bild des Forschers eine große Rolle spielt.

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00:15:55: Also generell hat man ja dieses Bild im Kopf: "Der Forschende ist kühner Operator der Forschung ohne Kontakt zum Forschungsobjekt." Aber hier gehen wir einen Schritt weiter. Kannst du uns berichten in welchen Situationen hier ein

00:16:07: verändertes Verständnis von Forschung bei dir besonders deutlich war? Also weg von dieser Objektivität zu Subjektivität hin und wieder zurück?

00:16:15: Genau, das ist eine wichtige Frage, weil vielleicht auch der Eindruck entsteht, dass Partizipative Forschung dann subjektiver ist und es im Gegensatz diese Objektive traditionelle Forschung gibt. Und eigentlich ist es vielmehr, das

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00:16:27: generell angezweifelt wird, dass es diesen distanzierten Operator von fernab, der selber keine Meinungen, Perspektiven oder Persönlichkeitsmerkmale mitbringt, dass es den überhaupt geben kann. Ja das kann man vielleicht an Beispielen am besten festmachen: Wenn ich jetzt z.B. als weiße, weiß gelesene, Frau schwarze Menschen zu ihrem Rassismus oder Diskriminierungserfahrungen befragen würde, dann wär einmal das Risiko sehr groß dass ich

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00:16:53: bestimmte Sachen gar nicht erfasse oder verstehen kann, weil sie einfach sofern von meiner Lebenswelt sind. Und gleichzeitig wäre die Gefahr auch ziemlich groß, dass die Menschen, die ich befrage sich ja mir gegenüber vielleicht auch gar nicht in der Weise öffnen können, weil sie vielleicht gar keine Lust verspüren wieder einer weißen Personen persönliche, teilweise sehr verletzende, Erfahrungen zu erzählen. Und dann wieder quasi von außen beforscht und bewertet zu werden. Also es kann dann einfach ein ganz anderes Interview geben, wenn jetzt z.B. -

00:17:21: man sagt in der Wissenschaft ja "peer" dazu, also wenn eine andere schwarze Person diese Person interviewt. Und gleichzeitig umgedreht glaube auch ich, wenn ich als Frau jetzt zu meinen Diskriminierungserfahrungen mit Männern interviewt werden würde, hätte ich ein ganz anderes Gefühl, wenn das ein Mann macht.

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00:17:36: Vielleicht auch in der Sorge oder Angst, dass bestimmte Dinge nicht verstanden werden würden oder dass ich mir irgendwie Sorgen machen würde.

00:17:52: Ma: Dass, du anders bewertet wirst. Ja: Genau und ich glaube, das meinte ich noch mal mit dem "Man kann das nicht abstellen." Also auch als ich die Menschen mit Lernschwierigkeiten interviewt habe, ich konnte mich da nicht als Peer da hinstellen. Die wissen, dass ich eine andere Lebenswelt habe und das hat was anderes, wenn man dann interviewt. Das ist so der Gedanke dahinter.

00:18:06: Je: Heisst das dann, weiter gedacht, dass Menschen besser oder schlechter geeignet sind für bestimmte Forschungsfragen mit bestimmten Gruppen oder sind die Ergebnisse einfach nur anders und aus einer anderen Perspektive heraus zu betrachten?

00:18:14: Ja: Das ist eine spannende Frage. Also ich glaube in der emanzipatorischen Forschung z.B. würde man klar sagen, das ist besser. Beispielsweise, wenn eine Frau Frauen zu Diskriminierung Erfahrung befragt und ich glaube auch, dass das in solchen Themen besser

00:18:28: sein kann. Und gleichzeitig würde ich jetzt nicht dogmatisch sagen, dass wir von vornherein festlegen sollten "Wer darf was erforschen?"  Das finde ich auch total problematisch. Also im Prinzip kann jede_r etwas erforschen, aber man muss sich immer bewusst sein: "Wer bin ich selber? Wo stehe ich? Was bringe ich mit und womit

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00:18:46: beeinflusse ich dann eigentlich auch den Forschungsprozess?"  Das soll aber kein Verbot sein für andere Menschen, auch zu Themen zu forschen, die vielleicht nicht sie persönlich betreffen. Je: Ja, sehr spannende Einblicke. Mich würde jetzt noch interessieren, vielleicht noch mal auch so zusammenfassend auch im Hinblick auf deine Forschung: "Warum ist

00:19:03: partizipative Forschung wichtig und ist sie vielleicht sogar notwendig für die Forschungslandschaft?"

00:19:09: Ja: Das würde ich auf jeden Fall bejahen. Also ich glaube schon, dass das notwendig ist. Es wird auch manchmal gern so getan von Kritiker_innern, dass

00:19:17: die Forderung ist: jetzt sämtliche andere Forschung über Bord zu werfen und zu verbieten und nur noch partizipativ zu forschen. Und darum

00:19:25: geht es ja gar nicht, aber ich glaube sie ist eine unglaublich wichtige Erweiterung, weil es eben um Perspektiven geht und um Themen, die bisher noch nicht erforscht wurden.

00:19:33: Und das kann man nur indem man die Menschen mit einbezieht und dadurch wird ja diese Machthierachie, die in der Wissenschaft besteht- also Wissenschaft und Forschung sind ja ziemlich elitäre

00:19:44: Handlungsfelder- und das muss einfach langsam aufgebrochen werden, meiner Meinung nach. Ich hätte auch ein Beispiel dazu? Je: Ja, gerne.

00:19:52: Ja: Z.B. gibt es eine Studie aus Schweden, das fand ich ganz spannend. Da haben sich Forscher_innen angeguckt:

00:19:59: Erstmal was ist denn eigentlich bei Konferenzen und wissenschaftlichen Zeitschriften? Welche Themen werden da rund ums Thema Behinderung eigentlich besprochen und

00:20:08: was steht da auf der Tagesordnung?" Und dann haben sie gleichzeitig Menschen mit Lernschwierigkeiten befragt und haben zusammen mit ihnen Gruppenarbeit gemacht und gesagt: "Was würdet ihr denn gerne erforscht sehen? Was sind denn wichtige Themen für euch?" Und da kam raus, dass in den wissenschaftlichen Konferenzen ganz oft medizinische Themen im Vordergrund stehen und therapeutische und Rehabilitation. Und die Menschen selber aber ganz andere Ideen hatten, was wirklich

00:20:31: dringend aus ihrer Sicht ist. Z.B. negative Einstellung in der Gesellschaft, Stigmatisierung oder die Frage "Wie können sie möglichst selbstbestimmt leben?"

00:20:41: Das fand ich sehr deutlich; was das für einen Unterschied macht; wenn man eben Menschen mit einbezieht in die Forschung.

00:20:47: M: Jana, in deiner aktuellen Arbeit spielt Partizipative Forschung ja auch eine große Rolle. Du arbeitest gerade im Projekt.

00:20:54: "Sozial-Wissenschaftsladen", in dem Forschungsfragen aus der Zivilgesellschaft und Praxis in die Hochschule vermittelt wird, also das ist das Ziel. Ja: Genau. M: Ich finde den Begriff des Sozial-Wissenschaftsladen auch interessant. Man denkt da an so einem kleinen Laden, wo man reingehen kann. Das hörst du wahrscheinlich auch oft. Du selbst forschst in diesem Projekt nicht, sondern ermöglichstt anderen Menschen Partizipative Forschung. Wie sieht der Alltag in dem Sozial-Wissenschaftsaden für dich aus?

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00:21:23: Ja: Genau. Vielleicht kurz zum Namen, weil das wirklich ganz lustig ist: Wir haben gestartet

00:21:28: als " Scienceshop Exklusionsrisiken" Das war der Name, den wir im Antrag hatten.

00:21:33: Und es ging, wie es auch jetzt geht, darum eben Menschen Zugang zu Hochschule zu ermöglichen, die das sonst eher nicht haben. Und uns ist aber eben direkt aufgefallen, dass dieser Name alleine schon so exkludierend-, Ma: ja ein bisschen unzugänglich-, Ja: Ja, schwierig ist, dass wir dachten:  "Ne, da muss was anderes her." Und dieser Sozial-Wissenschaftsladen, das ist wirklich die Idee gewesen, dass man

00:21:53: tatsächlich an so eine Art Laden denkt. Wir haben dann auch so das verbildlicht und wir sind eben eine Art Anlaufstelle, Laden, wie man es auch immer nennen will, für Vertreterinnen

00:22:02: und Vertreter aus Praxis und Zivilgesellschaft. Also bei uns kann man sich melden beispielsweise als Einzelpersonen oder als Interessensvertretung, als Selbstvertretungsorganisation, als Verein, wenn man eine Frage oder ein Problem oder ein bestimmtes Forschungsthema hat, was man gerne erforscht sehen würde.

00:22:20: Je: Hast du ein Beispiel, wer da so bei dir dann in den Sozial-Wissenschaftsladen kommt? Ja: Natürlich. Das sind super unterschiedliche Menschen und Organisationen und Vereine. Das macht es auch gerade so spannend diesen Job. Also wir haben beispielsweise jetzt schon zwei Projekte gemacht mit der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen.

00:22:37: Da ging es einmal darum, dass sie sich gefragt haben: "Wie sind wir eigentlich zusammen gesetzt? Also welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede haben wir mit Mitglieder der Selbstvertretung? Wen repräsentieren wir und wer fehlt vielleicht noch?"

00:22:45:

00:22:47: Und ein zweites Projekt was wir jetzt mit ihnen erfolgreich abgeschlossen haben oder die Studentin vor allem erfolgreich abgeschlossen hat, die das erforscht hat, war zum Thema "Frauen in der Selbstvertretung".

00:22:59: Wirr haben aber auch oft soziale Dienste oder Interessenvertretung z.B. hatten wir ein weiteres Projekt

00:23:04: mit dem psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge in Düsseldorf. Da ging es darum Wissen zu generieren zu den Gründungsprozessen: "Was muss ich beachten, wenn ich ein Beratungszentrum oder ein psychosoziales Zentrum aufbaue?" Und das Wissen einmal zu sammeln und dann aber auch zu systematisieren und weitergeben zu können an alle, die interessiert sind sowas aufzubauen.

00:23:23: Je: Interessant! M: Also ich sehe jetzt dieses Bild-, also du hast euch als Anlaufstelle beschrieben, wie dieser Laden, wo man reingeht und hat verschiedene Produkte in der Reihe.

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00:23:33: Ihr unterstützt diesen Prozess, weil ich kann mir vorstellen, das sind sehr unterschiedliche Themen, die du uns auch vorgestellt hast, dass da auch manchmal Hilfe für benötigt wird, aus der Praxis oder aus der Hochschule.

00:23:43: Mit wem arbeitet ihr konkret zusammen? Du hast eine Studierende erwähnt...

00:23:47: Ja: Genau. Ich wollte nämlich nicht den Eindruck erwecken, dass wir die Arbeit quasi im Sozial-Wissenschaftsladen alleine machen. Den Hauptteil der Arbeit den übernehmen unsere Studierenden an den Hochschulen. Also wir sind sowohl an der EvH Bochum vertreten, als auch an der katholischen Hochschule in Köln.Wir haben immer zwei Standorte

00:24:04: und wir vermitteln quasi, wenn die Anfragen reinkommen, diese an die Lehrenden der Hochschule und an die Studierenden.

00:24:11: Die Grundidee dahinter ist, dass alle drei Personengruppen was davon haben sollen. Also die Studierenden können in solchen kleineren Forschungsprojekten ihre Qualifizierungspunkte erwerben.

00:24:19: Also sie können beispielsweise ihre Abschlussarbeit schreiben über ein Thema oder sie machen ein Lehrforschungsprojekt und bekommen eben dafür Punkte und kommen in ihrem Studium

00:24:29: weiter. Die Lehrenden gewinnen neue Themen auch für ihre Lehre, ihre Seminare. Und die Anfragenden, die eben aus Zivilgesellschaft und Praxis kommen, haben häufig selber gar nicht die Ressourcen das alleine zu stemmen und häufig auch nicht das Know-how, wie man denn wissenschaftlich arbeiten kann.

00:24:42:

00:24:44: Das heißt eine große Aufgabe ist es eben die Anträge oder die Anfragen zu vermitteln und Studierende und Lehrende zu finden. Und dann das aber auch zu begleiten, weil das ist schon ganz wichtig, dass das eng begleitet wird.

00:24:56: Je: Klingt für mich nach einer Win-Win-Win-Situation. Ja: Genau.

00:24:59: Je: Liebe Jana, wenn jetzt andere Forscher_innen oder andere Menschen auf die Idee kommen: "Hey, das hat mich inspiriert, das interessiert mich. Ich hätte auch Lust vielleicht partizipativ zu forschen oder mich zumindest damit zu beschäftigen".

00:25:12: Gibt es etwas, was du den Leuten empfehlen kannst? Ja: Ja. Tatsächlich hätte ich einmal eine Empfehlung aus

00:25:18: eigener Erfahrung. Also was eine große Herausforderung, für mich zumindest, war - vielleicht geht es anderen Menschen anders- beim partizipativen Forschen

00:25:26: ist es, die richtige Sprache zu finden und die richtige Kommunikation. Also, wenn man lange in der Wissenschaftsblase steckt, wie ich, verlernt man tatsächlich auch ein Stück weit das einfache, verständliche Sprechen. Ich hoffe das hält sich heute in Grenzen, aber es ist leider so. Vielleicht als kleine Anekdote: Als ich mit "Mensch zuerst" die Schulung vorbereitet habe, war ich eigentlich auch der Meinung, dass ich

00:25:46: das mit der partizipativen Forschung sehr gut verstanden habe und dass ich eigentlich auch gar nicht hochtrabend spreche. Und wir wollten dann das erste Planungstreffen machen und ich sollte erst Ideen mit

00:25:54: bringen. Und als Wissenschaftlerin, die ich nun mal bin, habe ich dann eine 60 seitige PowerPoint.

00:26:00: Präsentation mitgebracht, in der ich kurz und knapp das Betreuungsrecht dargestellt habe und habe damit meine mit Forschenden fast

00:26:07: ja in den Schlaf geredet. Und da wurde ziemlich schnell klar, dass das nicht meine Stärke war und dass ich wirklich auch auf den Verein angewiesen war und wir zusammen geguckt haben: "Wie kann man denn diese Inhalte - also es ist ja auch kompliziert, das Betreuungsrecht - wie kann man das vermitteln, auf eine einfache Art und Weise. Also ja, sich selber, seinen eigenen Standpunkt

00:26:24: und vielleicht auch seine eigene Sprache überdenken, ist ganz wichtig.

00:26:27: Und als Sozial-Wissenschaftsladen haben wir uns schon einige Hilfsmittel überlegt, auch für die Studierenden, aber auch gerne für andere Interessierte,

00:26:36: die gerne mal partizipativ forschen möchten. Wir haben nämlich jetzt gerade brandeu eine Handreichung für gemeinsames Forschen rausgebracht. Die ist bereits gedruckt

00:26:45: und wir haben jetzt bald auch eine Version in leichter Sprache, das heißt das ist eine Version dann auch vor allem für Menschen, die vielleicht-, ja Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Menschen, die nicht so gut Deutsch sprechen. Und da steht eben drin was wichtig ist zu beachten, wenn man Partizipative Forschung plant. Also es ist ein bisschen was an Theorie. "Warum gibt

00:27:03: gibt es überhaupt Partizipative Forschung?", vor allem aber auch: "Wie mache ich das?". Und dann haben wir Vorlagen, eine Kooperationsvorlage z.b., wenn man sich zum ersten Mal trifft gemeinsam, wo man sich quasi dran langhangeln kann und orientieren kann. Und da sind wir ziemlich zufrieden und stolz, dass die Handreichung fertig ist. Und die

00:27:20: gibt es auch auf unserer Homepage für alle Interessierten. Je: An dieser Stelle sei kurz angemerkt,

00:27:24: dass die Handreichung von der Jana eben gesprochen hat, in der Beschreibung zu finden ist, bzw. der Link dahin und auch alle weiteren Links und weiterführenden Themen über diesen Podcast. M: Wenn ihr Interesse habt, weitere Informationen zum Sozial-Wissenschaftsladen zu lesen oder auch zu sehen, welche Forschungsprojekte gibt es dort, dann könnt ihr einfach unter www.Sozial-Wissenschaftsladen.de nachschauen und da findet ihr auch genau diese Handreichung von der Jana gerade gesprochen hat.

00:27:34:

00:27:43:

00:27:52: De

00:27:59: Je: Liebe Jana, wir kommen angsam zu einem Abschluss und wir im Team haben uns eine kleine Rubrik.

00:28:04: Überlegt und du bist jetzt die als Erste darauf antworten darf. Und zwar möchten wir unseren Zuhörer_innen neben den ganzen Informationen, die du uns ja gegeben hast

00:28:18: noch eine Empfehlung mit auf den Weg geben. Und die Empfehlung soll ein Mensch sein, also mit welchem Menschen sollten sich deiner Meinung nach die Zuhörer_innen beschäftigen?

00:28:28: Also mit welchem Menschen sollten sie Zeit verbringen? Vielleicht ganz kurz noch erklärt: es kann irgendein Mensch sein, ein_e Künstler_in, ein_e Regisseur_in, aber auch Autor_in, alles was dich inspiriert hat auf deinem Lebensweg und wir sind gespannt wer dieser Mensch ist.

00:28:42: Ja spannende Frage, ich hoffe das klingt jetzt nicht anbiedernd, weil es tatsächlich

00:28:47: meine Zweitprüferin meiner Promotion ist, also meiner sogenannte Doktormutter. Aber ich sage es jetzt trotzdem einmal: Ich würde da Theresia Degener vorschlagen, also sie ist nicht nur meine Doktormutter sondern sie ist eine sehr bekannte Vertreterin der Disability Studies und die (Disability Studies Anm.J.S) hatte ich ja eben kurz schon mal angeschnitten. Und sie selber eben eine Wissenschaftlerin und Juristin mit Behinderung und setzt sich eben sowohl in Deutschland, als auch international sehr ein für die Rechte von Menschen mit Behinderung.

00:29:07:

00:29:14: Sie hat mich sehr früh inspiriert in diese Richtung zu gehen und dazu zu forschen und ich finde auch, dass sie es schafft immer sehr komplexe rechtliche Themen gut runter zu brechen, also diese Frage nach der einfachen verständlichen Sprache, finde ich, hat sie ganz gut drauf .Also sie schafft es ganz gut einfach über Themen zu reden, die eigentlich sehr komplex und kompliziert sind und so komplizierte Fragen wie "was können wir alle tun, um die Menschenrechte aller Menschen, auch von Menschen mit Behinderung zu schützen?" das ganz gut darzustellen und runterzubrechen.

00:29:28:

00:29:32:

00:29:41: Vielen Dank Jana. Ich sehe auch leider ist unsere S_innzeit auch schon um. Ja:Schade. Je: Das ging  schnell. M: Das ging  tatsächlich recht schnell. Vielen Dank für diesen spannenden und vor allen Dingen aufschlussreichen Einblick über deine Forschung und auch der Beantwortung der Frage "Wer kann alles forschen?". Und auch, dass du uns Theresia Degener zum Schluss noch mal vorgestellt hast und gesagt hast, dass das jemand ist mit der man sich durchaus  beschäftigen kann.

00:29:48:

00:29:58:

00:30:12: Liebe Hörer_innen: unsere nächste Folge wird am zweiten November ausgestrahlt, also bitte merken! Wir sprechen mit der promovierten Historikerin und Coach für Diversity und Intersektionalität

00:30:23: Rahab Njeri über das Thema "Black lives matter aus der Perspektive der afrikanischen Diaspora.

00:30:31: Je: Ja auch von mir, liebe Marina, liebe Jana: Vielen Dank! Ja: Danke noch mal für die Einladung, war schön hier zu sein.

00:30:37: Je: Sehr gerne, jederzeit wieder, liebe Jana. Von mir sei auch noch mal gesagt, falls ihr Anmerkungen, Fragen, Anregungen

00:30:46: zu dieser Folge oder Themenvorschläge, dann schreibt uns doch bitte eine E-Mail unter S_innzeit@katho-nrw.de

00:30:54: Wir freuen uns über euren Input und eure Fragen. Bis dahin wünschen wir euch einen schönen Tag.

00:31:02: Und denkt daran: Nutzt eure Zeit sinnvoll. Bis bald. M: Bis bald. Ja: Tschüss.

00:31:06:

Über diesen Podcast

Soziale Ungerechtigkeit, spannende Konzepte aus der Wissenschaft und innovative Lösungsansätze für soziale Herausforderungen – all das behandelt s_innzeit, der Wissenschaftspodcast von s_inn!

https://www.s-inn.net
sinnzeit@katho-nrw.de

von und mit Marina-Rafaela Buch, Jens Koller, Sinem Malgac, Stephan Post, Ariadne Sondermann, Lisa Koopmann

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