s_innzeit - der Wissenschaftspodcast zur Sozialen Arbeit

s_innzeit - der Wissenschaftspodcast zur Sozialen Arbeit

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00:00:00: Music.

00:00:13: Jens (J): Hallo an aalle an den Endgeräten da draußen! Willkommen zu einer neuen Folge vonn s_innzeit, dem Wissenschaftspodcast vom Transfernetzwerk s_inn. Mein Name ist Jens Koller und ich sitze wie immer über eine App verbunden mit meiner Mitoderatorin Marina. Hallo Marina.

00:00:18: Marina (M): Hallo Jens.

00:00:25: J: Unser heutiges Thema lautet: "Lost in Translation - Barrierefrei über Wissenschaft sprechen". Das heißt: Wir möchten zum einen über die verschiedenen Wege der Kommunikation für unterschiedliche Zielgruppen sprechen und zum anderen darüber sprechen, wie wir diese barrierefrei gestalten können. Liebe Marina, warum sprechen wir heute über dieses Thema?

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00:00:42: M: Wir sprechen heute über dieses Thema, da das eine zentrale Herausforderung ist, die wir für unser Transfernetzwerk gestellt haben bzw., die uns sehr wichtig ist, aber auch an anderen Hochschulen immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Nämlich der Frage nachzugehen  Wie können wir unserer wissenschaftlichen Inhalte oder Themen so gestalten oder auch so übersetzen,dass unterschiedliche Zielgruppen erreicht werden können. Auch der Titel der heutigen Folge: "Lost in Translation" spiegelt das ganz gut wieder. Unsere Inhalte sollen nämlich ein breites Spektrumerreichen, wir sprechen von nicht-akademischen Publikum, Vertreter_innen aus Praxis und Gesellschaft, sowie eben spezifische Zielgruppen von Sinnen, das sind etwa Menschen mit Behinderung oder Fluchtgeschichte, wodurch auch  und auch gerade barrierearme Kommunikation wichtige Themen sind.  Und das hat man, denke ich, bei den letzten Podcastfolgen von uns ja auch immer wieder gehört, also ich erinnere z.B. an Flucht und Vorurteil, unsere dritte Folge, das war ein Thema. Und generell: Warum ist unsdas Thema so wichtig? Warum machen wir heute eine Folge darüber? Wir beim transfernetzwerk haben uns den Anspruch gesetztaufgrund der Themen und auch Ziele, die wir bei s_inn verfolgen, auch gesellschaftliche Akteurinnen zu adressieren und direkt einzubeziehen, die eben sonst in der Wissenschaftskommunikation häufiger unberücksichtigt bleiben und deswegen sprechen wir heute darüber, Jens.

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00:02:00: J: Vielen Dank für diese kurze Einführung in dieses Thema, was ja für uns alle eine zentrale Rolle spielt. Und ja, du hast es ja gerade schon so ein bisschen angedeutet, wir werden uns heute sozusagen aus einer Binnenperspektive diesem Thema etwas widmen und haben uns deswegen zwei Gäste eingeladen. Beide sind in unserem Transfernetzwerk aktiv und beschäftigen sich auf unterschiedliche Arten und Weisen mit diesem Thema. Und zum einen haben wir heute hier, auch sich über die App verbunden, Laura Verena Corsten, die unter anderem professionelle Fachübersetzerin ist und sich intensiv mit dem Thema leichte Sprache auseinandergesetzt hat. Und zum anderen Sinem Malgac, die im Innovation Lab in Bochum arbeitet und eine unserer Expert_innen für das Thema Barrierefreiheit in einem umfassenderen Sinne gilt. Aber zunächst möchte ich dich noch mal fragen Marina, denn du nimmst ja heute in gewisser Art und Weise eine Doppelrolle ein und bist quasi Moderatoren auf der einen Seite, wie immer, aber auf der anderen Seite eben auch Gast, weil ja auch du dich mit dem Thema sehr intensiv beschäftigst. Du bist ja in dem übergeortetem Bereich der Wissenschaftskommunikation tätig und da will ich dich gerne mal direkt fragen: Welches Verständnis hast du denn von Wissenschaftskommunikation? Und was findest du an dieser Aufgabe besonders spannend oder interessant? Was ist das, was dich da reizt an diesem Thema?

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00:03:18: M: Erstmal zu deiner ersten Frage, es waren ja verschiedene Fragen. Die primäre Aufgabe der Wissenschaftskommunikation, so wie ich sie verstehe wird als Dissimilation, das heißt Verbreitung forschungsbasierter Inhalte oder wissenschaftlicher Erkenntnisse definiert und Forschungsthemen sollen verstärkt in den gesellschaftlichen Diskurs eingebunden werden und somit auch nicht wissenschaftliche Adressat_innen erreichen. Und gerade heutzutage wird es immer wichtiger, wie wir jetzt auch in der Debatte mit der Coronapandemie - der Drosten-Podcast, etc. - also Wissenschaft nimmt immer mehr eine stärkere Rolle auch ein im öffentlichen Diskurs ein. Dies bedeutet aber auch, dass die Kommunikation als solche dann stärker zielgruppenorientiert gestaltet werden muss und hierbei ist es natürlich wichtig, dass wir uns von einem einseitigen Verständnis vom Wissenstransfer abgrenzt und auch die Möglichkeit eines Dialog schafft, also für uns ist eben die dialogische Wissenschaftskommunikation wichtig. Und dies umso mehr, wenn man eben sich diesen Anspruch von s_inn vergegenwärtigt, dass er gezielt den gleichberechtigten Austausch zwischen Hochschule, Sozial- und Gesundheitswesen und Zivilgesellschaft fördern wollen.Und die Kommunikation selbst dieser wissenschaftlichen Ergebnis oder Resultate erfolgt dann wiederum über verschiedene Kommunikationsmedien, wie unser Podcast hier, das ist auch so ein Kommunikationsmedium. Und was ich persönlich besonders spannend oder interessant an dieser Aufgabe finde, ist einerseits diese Ansprache an unterschiedliche Zielgruppen, weil das ist eine Herausforderung, das macht es natürlich auch spannend und, dass ich als Wissenschaftskommunikatorin auch als eine Art Mittlerrolle zwischen Wissenschaft, die nach außen hin kommuniziert fungiere. Und das finde ich umso mehr spannend, weil ich glaube auch gerade dass solche Funktionen immer wichtiger werden.

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00:05:05: J: Ja, vielen Dank. Was hhat dich besonders überrascht also im negativen, wie im positiven Sinne? Was gab es da für Dinge, wo du gesagt hast: "Wow, das hätte ich so nicht erwartet!"?

00:05:13: M: Was ich jetzt persönlich als ein Erfolgserlebnis bezeichnen würde ist, wenn die Themen

00:05:19: in den Transferformaten, die wir bei s_inn einsetzten, nicht von der Hochschule gesetzt werden, sondern, wenn sie das Ergebnis eines Austausch mit Praxispartner_innen waren, überz.B. eine aktuelle Fragestellung. Und das ist jetzt nun mal seit dem Frühjahr 2020 die Folgen der Pandemie mit all ihren Belastungen und auch eben der Verstärkung sozialer Ungleichheiten, die es  auch schon vorher gab. Und was ich persönlich als sehr gelungenes Beispiel des Wissenstransfers empfunden habe ist die - also ich ich sage jetzt ein Beispiel von vielen, also wir haben noch ganz viele andere Sachen -ist die digitale Themenreihe "Zeit der Pandemie Herausforderung Solidarität", diese besteht eben darin die aktuelle Situation vulnerabler gesellschaftlicher Gruppen, wie beispielsweise Bewohner_innen von Pflegeheimen oder auch wohnungsloser Menschen aus drei verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Das finde ich gerade so spannend, diese drei Perspektiven an einem Tisch zu bringen, Wissenschaft, Praxis und eben Gesellschaft, diese miteinander zu interagieren und auch miteinander sprechen zu lassen und konkret sieht das in dieser Themenreihe so aus, dass es natürlich einen kurzen wissenschaftlichen Input gibt mit moderierten Gespräch und dann eben diese Diskussions angeregt wird mit diesen unterschiedlichen Vertreter_innen  aus dem Sozial- und Gesundheitswesen und auch eben betroffene Personen als Expert_innen.

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00:06:31: J: Ich würde gerne ein bisschen kritischer nachhaken, denn wissenschaftliche Inhalte und Forschungsergebnisse sind ja oft komplex, also gerade auch, wenn es jetzt um soziale Themen geht, weil da eben viele Dinge ineinander greifen, ineinander spielen, was würdest du jetzt jemanden sagen, der sagt: "Ja, aber wenn man doch solche Inhalte so runter bricht, jetzt beispielsweise auch auf leichte Sprache, geht da nicht auch viel einfach verloren? Auch, das ja die Essenz dessen, was wissenschaftliche Forschungen und Arbeiten auch ausmacht?"

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00:07:07: M: Was ich sagen würde ist, dass selbstverständlich bei der Kommunikation von Wissen nach außen hin nicht alle Details und auch nicht alle Feinheiten berücksichtigt werden können. Das haben wir ja, denke ich, jetzt auch gerade heutzutage auch noch mal live erlebt, dass eben nicht alle Feinheiten berücksichtigt werden können, welche die Virologen dann wiedergeben. Und gerade auch wenn ich meinen eigenen wissenschaftlichen Anspruch betrachte, ich muss hier einen ganz kurzen Exkurs machen: Ich selbst habe z.B. in einem starken Nischenthema, nämlich über die Rezeptionsformen des japanischen Theaters auf das französische Theater im 20. Jahrhundert geforscht und auch promoviert. Also sehr stark nieschig. Und hier kann ich natürlich auch nicht auf alle Details oder Theorien zu sprechen kommen, je nach Gegenüber natürlich. Das heißt: Ich muss runter brechen. Aber ich finde es eigentlich gerade eine Kunst, wenn man als Wissenschaftler_in zurücktritt und seine Wissenschaft ganz gezielt anders darstellt und somit auch übersetzt, weil ich glaube gerade hier kann man auch die Essenz dessen tatsächlich wiedergeben. Und ich möchte hier natürlich auch auf die Wichtigkeit der Übersetzungsarbeit zu sprechen kommen, weil das ist eine Art Übersetzungsarbeit und wenn wir nämlich sagen, das Wissenstransfer die zielgerichtete Wiederverwendung des Wissens ist, kann hier innerhalb eines solchen Übersetzungsprozess eigentlich nur gewonnen werden, denn Wissenschaft soll zugänglich gemacht werden. Und Wissen muss somit übersetzt  oder zielgruppen- und adressatenoriniert vermittelt werden und es geht eben nicht nur um den schlichten Informationsfluss zwischen diesen verschiedenen Leuten, die in diesen Elfenbeinturm sitzen, sondern eben um diesen Übersetzungs-, Transformationsprozess der Wissensinhalte.

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00:08:41: J: Genau, und mit dieser Übersetzung der Inhalte meinst du ja nicht einee Übersetzung in eine andere Sprache, sondern tatsächlich sozusagen eine Anpassung auf andere Zielgruppen oder so. Und wenn wir da von leichter Sprache sprechen, das ist ja auch etwas, was man dann übersetzen kann und ich finde, dass es ein wunderbarer Zeitpunkt hier ist Laura mit ins Gespräch zu holen. Laura, Marina hat ja einige Punkte schon erwähnt und du bist ja als Übersetzerin in den Prozess der Transformation, das was Marina eben erwähnt hatte, eingebunden. Kannst du vielleicht unseren Zuhörenden kurz erklären, was genau unter leichter Sprache zu verstehen ist und an wen sie sich beispielsweise richtet?

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00:09:19: Laura (L): Ja, hallo ihr Lieben. Bevor ich deine Frage beantworte, Jens, möchte ich mich bei Euch bedanken, dass ihr heute mir und vor allem der leichten Sprache eine Plattform gebt. Ich muss zugeben, als jemand der noch nie einen Podcast gehört hat, bin ich schon ganz gespannt, worüber wir heute alles sprechen. Und nun zu deiner Frage, lieber Jens, was man eigentlich unter der leichten Sprache versteht. Die leichte Sprache ist eine sehr vereinfachte, reglementierte und  vor allem reduzierte Form des Deutschen. Aber was genau bedeutet das? Also mit reglementiert meine ich, dass man beim übersetzen in leichte Sprache bestimmte Regeln beachten muss. Z.B. soll man für jeden Satz eine neue Zeile verwenden, was im Umkehrschluss aber auch heißt, dass ein Satz nicht länger als eine Normzeile sein darf, Nebensatzkonstruktionen sind zu vermeiden, auf Fremdwörter ist zu verzichten und wenn man siie benutzt, ja dann soll man diese bitte aucherklären. Außerdem sollte man möglichst den Genitiv, Konjunktiv oder auch Passiv vermeiden.Einige Regeln der leichten Sprachebrechen tatsächlich sogar die Regeln, die wir alle so fleißig im Deutschunterricht damals gelernt haben, z.B. dürfen wir in der leichten Sprache Sätze mit "und" oder mit "weil" beginnen, wir trennen lange Wörter wie z.B. Rentenversicherung mit einem Bindestrich.Ja, jetzt fragt man sich natürlich: Warum machen die das? Und vor allem: Warum dürfen die das? Und das ist eigentlich ganz einfach zu beantworten: Wir Übersetzer für leichte Sprache machen das, weil die leichte Sprache eine Partizipationsfunktion hat. Also leichte Sprache ermöglicht Teilhabe und das bringt mich zur Beantwortung deiner zweiten Frage, Jens, an wen sich die leichte Sprache richtet. Die wichtigste Zielgruppe der leichten Sprache sind Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung oder Menschen mit Lernschwierigkeiten. Für eben diese Menschen ist die Mehrheit der Texte, die einem so im Alltag in Schrift oder aber auch in gesprochener Sprache begegnen, einfach viel zu schwer. Was heißt, diese Menschen benötigen Informationen die beispielsweise an ihr Lesevermögen oder grundsätzlich an ihre kognitiven Fähigkeiten angepasst sind. An meiner Formulierung habt ihr aber schon gemerkt, dass die Zielgruppe ganz breit gefächert ist, denn auch Menschen, die ihr gesamtes Leben keine Beeinträchtigung hatten, aber im Alter beispielsweise an Demenz erkranken, oder Menschen mit funktionalem Analphabetismus, für all diese Menschen ist die leichte Sprache eine echte Hilfe.  Aber die primäre Zielgruppe sind vielmehr die Menschen mit Lernschwierigkeiten. Im Transfernetzwerk haben wir aber noch eine zweite große Zielgruppe definiert, für die die leichte Sprache ein  Türöffner zu Land, Kultur; aber vor allem ZU wichtigen Informationen sein kann: Und zwar sind das Menschen mit geringen Deutschkenntnissen, klassischerweise mit Flucht- oder Migrationsgeschichte.

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00:11:52: M: Laura, du bist ursprünglich Fachübersetzerin für Englisch und Spanisch und bei uns im transfernetzwerk auch für den Schwerpunkt Internationales zuständig. Inwiefern kannst du bei der Übersetzung leichter Sprache von deinem beruflichen Hintergrund profitieren und was würdest du sagen sind hier wichtige Parallelen und auch Unterschiede?

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00:12:11: L: Also, ich würde sagen: Mein beruflicher Hintergrund ist Fluch und Segen zugleich. Als Fachübersetzerin hat man irgendwann so einen automatisierten Prozess verrinnerlich, den ichdann stellenweise zwar auch auf den Übersetzungsprozess leichte Sprache übertragen kann, aber die Schwerpunkte liegen mitunter ganz woanders. In der Regel startet jeder Übersetzungsprozess mit dem Auftrag, worin eben der Auftraggeber mir den Zweck der Übersetzung nennt, aus dem Auftrag und der Textanalyse leite ich die Zieltextfunktio n ab.Es gibt aber auch oft tagelange Recherchen zur Terminologie, Paralellexten, vor allem im Bereich wissenschaftlicher Übersetzungen, also von wissenschaftlichen Texten. Aber im Prozess denken wir natürlich auch an unsere Zielgruppe, also: Für wen übersetzen wir eigentlich? Wie muss ich formulieren?Welche Wörter muss ich wählen, damit mein Leser, also mein Rezipient, mich versteht? Aber ich habe das Gefühl beim klassischen Übersetzen, also z.B. deutsch - englisch oder deutsch - spanisch, denke ich immer nur an bestimmten Textstellen  an meinen Leser, also z.B. bei Metaphern, oder wenn es punktuell um regionale Sprachvarianten geht. Hinzu kommt beim interlingualen, also beim  fremdsprachlichen Übersetzen, dass die Textsorte ganz viel bestimmt.  Bevor ich überhaupt ein Wort übersetzt habe. Ich habe mich im Studium beispielsweise auf das Übersetzen von Rechtstexten, also Scheidungsurteilen, Urkunden et cetera spezialisiert und dagibt es natürlich ganz klare Regeln und Gegebenheiten, wie bestimmte Formulierungen in der jeweiligen Landessprache zu heißen haben, damit diese auch rechtlich wirksam sind. Und ich muss hier als Übersetzerin meine Befindlichkeiten oder subjektiven Präferenzen, Interpretationenzugunsten des geltenden Rechts zurückstellen. Und bei der leichten Sprache, ja da steht der Mensch irgendwie im Fokus. Also ich spüre da eine ganz andere Art vonVerantwortung. Ich will das auch gar nicht werten, denn ich liebe meine Arbeit als Übersetzerin im Bereich Fremdsprachen, aber ja, irgendwie werde ich da auch von extrem vielen äußeren Faktoren bedingt und eingeschränkt: Von Vorgaben des Auftraggebers, von Kollegen, von Standards, von Hilfsmitteln. Und im Vergleich dazu ist meine Arbeit bei der leichten Sprache erstmal nur ganz stark von den Menschen bedingt,die meine Texte lesen, also von meiner Zielgruppe. Und mit der Zielgruppe stehe ich auch in ganz engen Kontakt. Und die überwiegend positiven Reaktionen, die ich bekomme, die gehen mir unglaublich nahe, weil man das Gefühl hat einen echten Mehrwert zu leisten. Und jetzt fragen sich vielleicht einige, wieso ich zwingend im Austausch mit den Menschen stehe, für die ich übersetze. Das ist so zu erklären ,dass ein Text in leichter Sprache eben nur dann als leichte Sprache gilt, wenn er von Menschen mit Lernschwierigkeiten geprüft und abgesegnet wurde. Und das ist auch ein wichtiger Unterschied zum ursprünglichen Übersetzen, denn während ich in meiner Englisch- oder Spanischübersetzung so für mich hin übersetze und irgendwann stolz mein fertiges Produkt an den Auftraggeber oder den Kunden liefer, da befinde ich mich bei der leichten Sprache in so einem verstärkt bidirektionalen Prozess. Denn ich muss die direkten Rückmeldungen von einer Prüfgruppe einarbeiten und hänge im Grunde ganz stark von denen und ihrer Meinung zu meinem Text ab. Beim fremdsprachlichen Übersetzen kann ich, wenn kein Vier-Augen-Prinzip beauftragt ist, alles mehr oder weniger selbst entscheiden und auf eigene Verantwortung den Prozess beenden. In  der Regel vertraut mein Kunde oder mein Auftraggeber mir ja auch, wenn er die Übersetzung erhält. Und die leichte Sprachen hingegen fordert und fördert die Mitarbeit der Zielgruppe, die ich ganz zu Beginn erläutert hatte. Und die Verantwortung und Arbeit verteilt sich soauf mehrere Personen.

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00:15:44: J: Also hat sozusgagen leichte Sprache als Übersetzung auch immer einen partizipativen Ansatz. Für alle unsere Zuhörenden: Das ist ein Thema, was immer wieder hier bei uns Einzug im Podcast findet, weil es eben viele Themen berührt. Vielleicht kannst du, Laura, noch mal so ein zwei Sätze in leichter Sprache unseren Zuhörenden mal sagen, dass wir einfach mal eine Vorstellung, ein Gespür dafür kriegen, wie leichte Sprache sich anhört oder anfühlt.

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00:16:14: L: Ja, sehr gerne. Ich würde einfach auf den Text zurückgreifen, den ich als Letztes übersetzt habe und zwar ist das die Werkstattordnung in einer Caritas-Einrichtung.Da gab es im Original beispielsweise den Paragraphen 14: Umgang mit Material und Werkzeug. Also im Original: "Alle Beschäftigten sind dazu verpflichtet mit dem ihnen anvertrauten Werkzeug und mit den Arbeitsmaterialien sorgfältig umzugehen. Wer etwas grob fahrlässig oder mutwillig beschädigt, zerstört muss dafür sorgen,, dass es wieder repariert, ersetzt wird. Beschädigungen müssen sofort gemeldet werden." So, und in leichter Sprache würde das wie folgt lauten: "Behandeln Sie das Arbeitsmaterial in der Werkstatt gut. Seien Sie vorsichtig mit dem Werkzeug. Machen Sie Nichts absichtlich kaputt. Wenn etwas kaputt geht, sagen sie sofort Bescheid. Wir müssen das Arbeitsmaterial dann reparieren oder neu kaufen." Ja, und  da merkt man schon: Im Idealfall haben wir in  der leichten Sprache Version nur eine Aussage pro Satz und ganz klare aktive Ansagen an den Leser, so dass sofort verstanden wird, was, wann und wieso zu tun ist. Und der Text ist natürlich noch bebildert, das sehen wir jetzt natürlich nicht, aber er hat mindestens die Schriftgröße 14, einen Zeilenabstand von 1,5 cm. Also es gibt auch einige visuelle bzw. grafische Dinge, die einfach zu beachten sind.

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00:17:34: M: Laura, du hast das zwar schon so ein bisschen genannt, beschrieben. Ich fand hier auch sehr interessant, wie du den Menschen in den Vordergrund gestellt hast, weil es ja auch einerseits das Thema der heutigen Folge ist, aber auch andererseits das, was generell immer wichtiger sein sollte in diesem Wissenstransfer.  Was war denn so in deiner bisherigen Erfahrung die größte Herausforderung bei der Übersetzung von wissenschaftlichen bzw. sprachlich teilweise komplexeren Inhalten in eben leichte Sprache? Du hast ja gerade Beispiele genannt, aber was war für dich eine Herausforderung?

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00:18:04: L: Also ich glaube, für mich ist und bleibt die größte Anforderung der Spagat zwischen den Befindlichkeiten der Textproduzenten, also den Wissenschaftlern einerseits, die oft eine ganz eigene Vorstellung von dem haben, was die für sie wichtigsten zu übersetzenden Inhalte sind und den Bedarf von den Textrezipienten andererseits. Also  das bedeutet für mich als Übersetzerin: Ich habe so eine doppelte Verpflichtung zur Loyalität, denn auf der einen Seite haben wir den Wissenschaftler, der ja auch aus einem bestimmten Grund in seiner Fachsprache kommuniziert und seine Forschung oftmals extrem abstrakt darlegt und andererseits aber den Leser, also unsere Zielgruppe, die ihm oder ihr gerne folgen möchte und auch ein Recht darauf haben sollten, an verständlich Informationen zu kommen. Und da stößt die leichte Sprache auf jeden Fall an ihre Grenzen. Aber im selben Atemzug möchte ich sagen, dass es gar nicht der Anspruch der leichten Sprache ist pauschal alles zu übersetzen. Das können wir zum jetzigen Zeitpunkt auch gar nicht, denn es gibt viel, viel mehr Bedarf als dass es überhaupt Übersetzerinnen gibt, also das was mich aktuell noch stört ist, dass wir uns immer noch viel zu stark nach dem richten, was das Gesetz für unsere Zielgruppe in leichter Sprache vorsieht, nämlich pauschal Behördendeutsch zu übersetzen. Ich finde das ist, aber das ist jetzt wirklich meine ganz persönliche Meinung, es ist wichtiger oder interessanter die betroffenen Menschen auch mal zu fragen: "Hey, was möchtet ihr denn eigentlich gerne lesen? Was interessiert euch?" Aber das nur als kleinen Impuls.

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00:19:28: J: Vielen Dank, Laura, für den Einblick in die leichte Sprache und was diese ausmacht. Das ist aber nur ein Teil von Barrierefreiheit oder wenn wir über Barrierefrei sprechen. Und deswegen möchte ich jetzt gerne Sinem mit ins Gespräch holen. Liebe Sinem, du beschäftigst dich ja schon seit Längerem mit den Voraussetzungen von Barrierefreiheit, warst ja unter anderem auch mitbeteiligt an unserer Broschüre, die sich mit der Umsetzung barrierefreier Veranstaltungen in der Hochschule beschäftigt. Ich würde dich mal ganz gerne allgemein fragen, welche Punkte sind dir besonders wichtig ,wenn du an Barrierefreiheit gerade im Kontext von Hochschule denkst?

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00:20:05: Sinem (S): Ja, danke Jens. Also, wenn ich an Barrierefreiheit im Hochschulkontest denke, dann bedeutet Barrierefreiheit vor allem unsere Arbeit auf Zugänglichkeit und Nutzbarkeit einzurichten. Vor allem bedeutet das für mich auch besondere Hindernisse abzubauen und dadurch eine gewisse Selbstbestimmtheit zu erreichen. Dementsprechend ist auch Inklusion für uns ein wichtiger, auch ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit. Unter dem Begriff Inklusion verstehen wir die volle und gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben von benachteiligten Personenkreisen, in dem Falle von Menschen mit Beeinträchtigungen. Ich selbst beschäftige mich in meinem Arbeitsalltag mit dem Themenschwerpunkt Diversity und Disability. In unserer Arbeit wollen wir einen gelungen Transfer von innovativen Ideen und Konzepten von der Hochschule in die Gesellschaft und vor allem auch in die Praxis dadurch zugägnlich und nutzbar machen. Wir gestalten im Hochschulkontext verschiedene Veranstaltungsformate, die zielgruppenorientiert sind, die partizipativ sind und vor allem konzipieren wir auch Transferaktivitäteen, wie beispielsweise Vortragsreihen oder wie du eben gerade auch schon erwähnt hast, Handreichunge,  Broschüren, Wegweiser für Studierende mit Beeinträchtigung, aber auch wie man barrierefrei Veranstaltung planen und durchführen kann.

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00:21:30: M: Mich würde jetzt hier noch mal zum Interesse an diesem Thema interessieren, also zu deinem Interesse an diesem Thema,  Sinem. Seit wann und warum beschäftigst du dich schon intensiver mit den Themen Barrierefreiheit und Inklusion, du hast gerade auch Diversity unnd Disability Studies gesagt? Wwie bist du dazu gekommen?

00:21:49: S: Ja, also ich selbst bin mit einer schweren Augenerkrankung auf die Welt gekommen. Ich wurde mit Renititis pigmentosa geboren, dass istt eine Zapfen-Stäbchen-Dystrophie, das bedeutet, dass sich mit der Zeit meine Netzhaut ablöst. Aktuell habe ich ein Sehrestvermögen von 5 % und ja, meine Erkrankung hat sich kontinuierlich verschlechtert, dementsprechend ist Disability und Barrierefreiheit schon immer so ein roter Faden in meinem Leben gewesen und das hat mich auch in meinem privaten Kreis, aber auch vor allem in meiner schulischen Laufbahn, aber auch in meinem akademischen Werdegang immer mitbegleitet und beschäftigt.

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00:22:26: J: Hast du denn persönlich den Eindruck, dass sich etwas getan hat in den letzten Jahren? Du warst ja, bevor du an der evangelischen Hochschule warst, warst du ja auch in Köln an der Universität? Hat sich da was verändert in Bezug auf Barrierefreiheit? Also beispielsweise dadurch, dass das Thema einfach ernster genommen wird, das ist ja nicht was man mit einem Fingerschnippen jetzt von jetzt auf gleich ändert, sondern ein Prozess, der sich nach und nach in den Köpfen einpflanzen muss. Wie würdest du da so die Entwicklung beschreiben?

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00:22:58: S: Ja, das ist eine gute Frage, Jens. Und mir fällt es ein bisschen schwer diese Frage zu beantworten, weil ich mich sowohl in meinen privaten Kreisen als auch meinen akademischen Kreisen immer mit Personen und Expert_innen bewegt habe, die schwwerpunktmässig mit diesen Themenbereichen immer Berührungspunkten hatten. Ich kann diese Frage wirklich nicht beantworten. Also meines Erachtens gibt es definitiv eine Entwicklung, aber es müsste noch mehr gemacht werden.

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00:23:29: J: Dann knüpfe ich da mal direkt an: Was würdest du dir wünschen, wenn du jetzt einen Wunsch frei hättest in Bezug auf Barrierefreiheit an den Hochschulen?

00:23:38: S: Ich würde mir vor allem wünschen, dass das Thema Inklusion und Barrierefreiheit vorallem auch Personen erreicht, die damit keine Berührungspunkte haben, das Disziplinen damit erreicht werden, für die das noch alles sehr fremd ist und noch nicht eingeführt ist. Ja und vor allem würde ich mir auch wünschen, dass  so eine gewisse Sensibilität gesamtgesellschaftlich für das Thema Inklusion und Barrierefreiheit entwickelt wird.

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00:24:02: M: Ich würde jetzt hier noch mal einen Schritt weitergehen, auch Sinem gerne fragen, aber auch Jens mit ins Boot holen. Und zwar würde ich gerne auf die derzeitige Situation der Pandemie kommen, die natürlich unser aller Leben betrifft. Was bedeutet nämlich eigentlich die Pandemie für die Umsetzung von Barrierefreiheit? Also wir haben jetzt ein paar Dinge gehört von Laura, von Sinem,denn wie sich herausgestellt hat, Digitalisierung bzw. die Umstellung von Präsenz auf digitale Formate wird häufiger auch als Barriere thematisiert,durch die z.B. auch ältere Menschen der Austausch oder der Zugang zu Informationen erschwert werden. Zusätzlich sind nicht alle digitale Formate auch wirklich barrierefrei zugänglich, also es gibt gewisse Tools, die barrierefreier sind als andere. Und jetzt  frage ich euch, wie seht ihr das, da ihr beide als Innovation Labs auch arbeitet und eben diese Transferformate auch mitbegleitet und mitgestaltet. Welche Erfahrung habt ihr hier bei der Erreichung eurer Zielgruppen gemacht? Jetzt einmal Jens als Doppelrolle und einmal Sinem als Gast unserer heutigen Folge, würde ich einmal Sinem das Wort übergeben. Wie siehst du das?

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00:24:56:  S: Also als Organisatorin von unterschiedlichen Veranstaltungen, wie Vortragsreihen, Smposien, aber auch Seminaren finde ich,  dass die Onlineoption einenn Vorteil hat, wir konnten dadurch mehrere Menschen erreichen, wir konnten dadurch Menschen aus unterschiedlichen Regionen erreichen, die wir beispielsweise bei Präsenzveranstaltungen nicht erreichen konnten. Dementsprechend ist das meines Erachtens definitiv ein Vorteil. Ich persönlich hatte als sehbeeinträchtigte Person Startschwierigkeiten, was die Nutzung von Onlineplattformen anbelangt, weil mir einfach die Schulung und die Weiterbildung diesbezzüglich gefehlt haben. Also ich glaube, man muss da abwägen. Ich glaube, da gibt's auch keine pauschale Antwort, es hat sowohl Vorteile als auch Nachteile, was die Online-Nutzung anbelangt.

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00:25:56: M: Du sprichst natürlich auch auf eure Veranstaltung an, die sehr erfolgreich ist und rege besucht wird. Jens, hast du da noch was hinzuzufügen oder zuergänzen?

00:26:05: J: Ja, also ich sehe das auch so wie Sinem. Es hat natürlich insofern viele Vorteile, weil beispielsweise Menschen, die nicht so mobil sind, nicht eben in die Hochschule oder zu einem Veranstaltungsort kommen können, jetzt ganz bequem von zu Hause aus teilnehmen können. Das hat natürlich schon Vorteile. Ich sehe es aber auch so wie Sinem, dass diese Vorteile schon hart erkämpft sind. Man hat gerade am Anfang der Pandemie gemerkt: So jetzt haben wir alle Zoom, irgendwie mal ein bisschen ausprobiert und dann funktioniert das auch so. Und dann sagen wir: "Kommt mal alle zu unserer Veranstaltung über diesen Link. Klickt den einfach mal an." Aber man muss sich immer wieder darüber bewusst werden, dass auch das Barrieren aufbaut. Und man muss eben immer stetig versuchen diese Barrieren auch weiter abzubauen, indem man beispielsweise gute Anleitungen schreibt dazu. Auch mal vielleicht ein kleines Tutoria-Video dreht, wie so etwas funktioniert, wie man sie von YouTube auch beispielsweise kennt. Und das sind einfach Dinge mit denen man sich immer wieder beschäftigen muss, wo man sich immer wieder auch hinterfragen muss, immer wieder auch bei der Zielgruppe nachhaken muss: "Hey, hat das bei dir gut geklappt? Und wenn ja oder wenn nicht, warum hat das nicht gut geklappt?" Und das versuchen umzusetzen. Deswegen ist es erstmal neutral zu betrachten und man muss aber aufmerksam bleiben.

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00:27:18: M: Was würdet ihr denn beide sagen könnte oder sollte man die Veränderungen, die wir jetzt auch gerade gesehen haben, den Wechsel von Präsenz auf digital oder eben die Durchführung von Hybrid-Veranstaltung in die Post-Pandemiezeit mitnehmen, um Barrierefreiheit zu verbessern. Wir haben nämlich ja auch gerade die Vorteile gesehen und auch gesehen, was getan werden muss, um hier die Barrierefreiheit zu verstärken. Also du hast ja gesagt: Ein paar Leitfäden erstellen, dass man eben die Personen, die das nutzen, auch zur Hand nehmen soll. Wie seht ihr das?

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00:27:48: J: Ich kann ja gerne mal anfangen: Ja, definitiv sollte man verschiedene Dinge, die wir jetzt in der Pandemie erprobt haben, mitnehmen. Auch das wird ein Prozess sein, indem man nach und nach erforschen muss, welche Dinge sich dann auch weiterhin eignen, wenn es wieder Präsenzveranstaltung gibt. Das lässt sich jetzt pauschal nicht so beantworten, aber ich denke, wir müssen systematisch auswerten, welche Formate und welche digitalen Zugänge haben sich bewährt. Und die sollten auch Einzug finden in zukünftige Präsenzveranstaltungen.

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00:28:23: M: Durch Evaluation zum Beispiel. J: Genau.

00:28:29: S: Da würde ich gerne noch kurz ergänzen: Also ich stimme Jens vollkommen zu und meiner Erfahrung nach haben sich z.B. die Vortragsreihen Disability Studies, die  wir schon bereits seit einhalb Jahren planen und umsetzen, bewährt, das in eine Hybridveranstaltung mitzunehmen und auch in unserer Broschüre Veranstaltungen barrierefrei planen und durchführen, gibt es noch mal Indizien dafür, wie man Hybridveranstaltungen planen kann, wobei die Broschüre sich gleichzeitig sowohl für Präsenzveranstaltungen als auch  für Onlineveranstaltungen sehr gut eignet.

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00:29:06: M: Ja dann würde ich hier auch vielleicht gerade mal Bewerbung im eigenen Sinne machen: Wann ist denn die nächste Veranstaltung von eurer Vortragsreihe? Alsoo ich weiß,, wir hatten hier auch im Podcast Janina Urossova als Gast, also die auch im Podcast war, aber eben auch bei eurer Veranstaltung. Wann ist der nächste Themenabend und welches Thema steht da an?

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00:29:26: S: Am 17. Juni 2021 findet der dritte Vortrag statt mit Michael Zander: " Alter(n) aus Sicht der Disability Studies.

00:29:36: J: Liebe Laura, liebe Sinem, wir kommen langsam zum Ende unserer s_innzeit. Ich schaue auf die Uhr und es bleibt uns noch eine Frage übrig, die ich euch natürlich jetzt gerne stellen würde und zwar: Mit welchem Menschen wäre es eurer Meinung nach s_innvoll Zeit zu verbringen? Wen sollten unsere Hörer_innen kennenlernen? Laura, bitte sehr: Wen würdest du unseren Hörenden ans Herz legen?"

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00:30:01: L: Ja, also ich persönlich würde sehr gerne Zeit mit Frida Kahlo verbringen, wenn sie denn noch leben würde oder sich zumindest mit ihr zu beschäftigen finde ich  s_innvoll, weil sie einfach so eine wahnsinnig beeindruckende Frau gewesen ist. Eine Frau, die es geschafft hat ihr Leben und ihr persönliches Leid in Kunstwerke zu übertragen. Also in gewisser Weise ist das dann auch eine Übersetzung und eine sehr gelungene, wie ich finde.

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00:30:22: J: Ja, vielen Dank. Frida Kahlo ist mir auch ein Begriff. Und Sinem, wen würdest du gerne unseren Hörenden ans Herz legen?

00:30:32: S: Ich muss gerade ein bisschen schmunzeln und bin auch ein bisschen überrascht, weil mir - also ich finde die Frage sehr spannend  - und mir ist a tok auch der Name Frida Kahlo in den Sinn gekommen, weil Frida Kahlo und auch ihre Werke und ihre Stärke, mich immer inspiriert haben. Also ich bewundere die Frau sehr und hätte sie noch gelebt,, dann hätte ich gerne mit ihr Zeit verbracht. Also, Laura, ich fand es sehr schön, dass wir da auf einem gemeinsamen Nenner sind.

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00:30:53:  M: Das ist jetzt wirklich ein großer Zufall, ich hätt's jetzt nicht gedacht. Sie haben sich nicht abgesprochen, auch wenn es jetzt so wirkt. (lacht) Ja, vielen Dank für euren Lieblingsmenschen, es ist ja nur eine Person letztendlich. Jens, ich frag mich, wann wir denn endlich mal unseren Lieblingsmenschen nennen können. Heute ist es aber noch nicht soweit.

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00:31:18: J: Ja, ich mache mir da schon monatelang Gedanken zu und wenn wir es dann mal hier verkünden werden, dann mit viel gedanklichen Vorlauf, soviel steht fest.

00:31:20: M: Genau, wir können ja irgendwann so Charts machen. Wer sind die Lieblingsmenschen von Jens und Marina? Und dann wird abgestimmt. Ja, Sinem und Laura, das war's heute wieder mit unserer s_innzeit. Vielen lieben Dank, dass ihr da ward. Ich denke, ihr beide habt unterschiedliche Einblicke für unsere Hörer_innen in dieses wichtige Thema gebracht. Also, danke an euch. Ja, und generell zu euch, unseren Zuhörer_innen: Folgt uns auf Instagram. Ihr könnt bei unserer Podcastbeschreibung alle Information nachlesen, auch zu diesen besagten Veranstaltungen, die Sinem und Jens genannt haben, aber die auch ich genannt habe. Generell, wenn ihr unseren Podcast mögt, dann lasst uns ein Like da und gebt weiter, dass man uns abonnieren soll. Unsere nächste Folge erscheint am 14. Juni. Wir sprechen mit Johannes Mertens aus Versorgungsbrücken statt Versorgungslücken über "Smells like team spirit - Spiritualität in Organisationen des Sozial- und Gesundheitswesens". Was es damit auf sich hat, könnt ihr dann in der nächsten Folge hören. Bis dahin wünsche ich euch eine gute Zeit und nutzt eure Zeit s_innvoll! Tschüss!

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00:32:39: J: Tschüss! L: Tschüss, danke euch macht's gut. S: Danke euch, tschüss!

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Über diesen Podcast

Soziale Ungerechtigkeit, spannende Konzepte aus der Wissenschaft und innovative Lösungsansätze für soziale Herausforderungen – all das behandelt s_innzeit, der Wissenschaftspodcast von s_inn!

https://www.s-inn.net
sinnzeit@katho-nrw.de

von und mit Marina-Rafaela Buch, Jens Koller, Sinem Malgac, Stephan Post, Ariadne Sondermann, Lisa Koopmann

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